
DR. MED. GÖTZ BLOME
Bach-Blüten und Krankheit
Die Bach-Blüten-Therapie kann nicht nur zur Überwindung unangenehmer oder problematischer Seelen- und Gemütszustände (Situationstherapie) eingesetzt werden, sondern auch zur Persönlichkeitsentwicklung, Charakterharmonisierung und Lebenssanierung (Konstitutionstherapie). Hier wird eine effektive und wenig bekannte Methode zur Ermittlung der hierfür wichtigsten Mittel vorgestellt.
Bei der Situationstherapie orientiert man sich an der vorherrschenden psychischen Verfassung, wogegen man bei der Konstitutionstherapie die typischen Verhaltensweisen und Charaktereigenschaften zu erfassen versucht.
Dies gelingt allerdings oft nur ungenügend, weil wir unsere typischen Eigenarten meist für normal und unauffällig halten – und damit auch für nicht verbesserungsbedürftig. Tatsächlich ist aber unser übliches Verhalten oft entweder ein Versuch, in dieser Welt einigermaßen ungeschoren davon- und möglichst gut durchzukommen, oder Ausdruck psychischer Verletzungen.
Um solche für die Therapie wichtigen Charaktereigenarten herauszufinden, gibt es ein sehr nützliches Hilfsmittel zur Bestimmung der konstitutionell (grundsätzlich) wirkenden Mittel.
Die Antwort auf die Frage: „Wie reagiere ich auf m/eine Krankheit bzw. welchen Einfluß hat sie auf meinen psychischen Zustand?“ gibt einerseits bei akuten Krankheiten Aufschluß über die momentan wichtigsten Mittel und macht uns andererseits grundsätzliche und charakteristische Eigenschaften deutlich, die auch im täglichen Leben eine Rolle spielen. Denn da eine Krankheit ein Problem ist, weist die Art, wie wir auf unsere Krankheiten reagieren, zugleich darauf hin, wie wir im täglichen Leben mit unseren Problemen umgehen. Die so gefundenen Mittel sind also auch besonders wichtig für die Persönlichkeits- und Charaktertherapie.
„Wie reagiere ich auf m/eine Krankheit bzw. welchen Einfluss hat sie auf meinen psychischen Zustand?“ Folgende Aussagen sind dabei nützlich. (Es brauchen nicht alle zuzutreffen, eine genügt bereits, wenn sie eindeutig ist.)
Verdrängung Agrimony
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Ich tue, als sei alles in Ordnung, obwohl ich leide.
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Ich verberge mein Leiden, weil ich nicht darauf angesprochen werden will.
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Ich verdränge meine Krankheit, ich will sie nicht wahrhaben.
Angst Aspen
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Ich befürchte, krank zu sein, ohne es beweisen oder erklären zu können.
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Ich empfinde meine Krankheit als unheimlich und bedrohlich.
Ablehnung Beech
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Ich kann meine Krankheit nicht akzeptieren, weil sie ganz und gar nicht in meine Vorstellungen passt.
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Ich bemühe mich, in meinem Leiden etwas Positives zu sehen.
Akzeptanz,Unterwürfigkeit Centaury
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Ich wehre mich nicht gegen die Krankheit, ich akzeptiere sie klaglos.
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Ich lasse mich zu einer Therapie drängen, die ich eigentlich nicht möchte.
Verunsicherung Cerato
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Ich bin total verunsichert und weiß nicht, wie ich reagieren soll; deshalb suche ich den Rat und die Meinung anderer.
Gefühlsnot Cherry Plum
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Ich bin ganz außer mir und fürchte, durchzudrehen oder verrückt zu werden.
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Ich bin sehr aufgewühlt, ich bin total durcheinander.
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Ich verspüre den Drang, mich umzubringen, weil ich es nicht mehr aushalte.
Fehler Chestnut Bud
Trotz der Krankheit mache ich bestimmte, schädliche Fehler immer wieder.
Beziehungsbedürfnis Chicory
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Trotz meiner Krankheit kümmere ich mich weiterhin sehr um meine Lieben.
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Ich bin sehr hilfe- oder trostbedürftig geworden. Ich tue mir selbst leid.
Interesselosigkeit Clematis
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Ich kümmere mich nicht um meine Krankheit, obwohl sie vielleicht gefährlich ist.
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Ich gebe mir keine besondere Mühe, wieder gesund zu werden.
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Ich fürchte mich nicht vor dem Tod. Eigentlich sehne ich mich oft nach ihm.
Hypochondrie Crab Apple
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Ich empfinde meine Krankheit als etwas Unreines.
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Ich bin ängstlich darauf bedacht, meine Krankheit (selbst wenn es nur eine kleine Störung ist) möglichst schnell wieder loszuwerden und bin sogleich verzagt, wenn es dabei keine Fortschritte gibt.
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Ich bin sehr hypochondrisch.
Versagen Elm
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Ich fühle mich von meiner Krankheit wie überfallen und überwältigt.
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Ich empfinde die Krankheitsbelastung als übermenschlich und fürchte, ihr nicht mehr gewachsen zu sein.
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Entmutigung, Rückfall Gentian
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Jede Schwierigkeit, jeder Stillstand oder jeder Rückfall im Genesungsprozeß entmutigt und deprimiert mich.
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Ich brauche immer wieder Zuspruch und Ermutigung, um durchzuhalten.
Pessimismus Gorse
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Ich kann nicht an eine Besserung oder Heilung glauben
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Ich rechne mit dem Schlimmsten.
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Ich betrachte meine Krankheit als den Anfang vom Ende.
Zuwendungsbedürfnis Heather
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Ich möchte gerne gefragt werden, wie es mir geht.
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Ich genieße die Aufmerksamkeit und Zuwendung, die mir meine Krankheit einbringt.
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Ich habe das Bedürfnis, dauernd über meine Krankheit zu sprechen.
Ärger Holly
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Ich ärgere mich.
Trauer Honeysuckle
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Ich bin sehr traurig darüber, daß ich meine Gesundheit verloren habe.
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Ich muß immer an die Zeit denken, in der ich noch gesund war.
Überforderungsgefühl Hornbeam
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Ich meine, nicht genügend (seelische / körperliche) Kraft zur Überwindung meiner Krankheit zu haben.
Ungeduld, Unruhe Impatiens
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Ich bin sehr ungeduldig und versuche alles, um so schnell wie möglich wieder gesund zu werden.
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Ich finde keine Ruhe und kann mich nicht meinem inneren Heilungsrhythmus überlassen.
Selbstwertprobleme Larch
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Ich fühle mich wegen meiner Krankheit minderwertig. Die Krankheit hat mein Selbstvertrauen untergraben.
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Ich empfinde meine Krankheit als Makel.
Furcht Mimulus
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Ich fürchte mich vor der Krankheit und ihren möglichen Folgen.
Depression Mustard
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Wenn ich krank bin, werde ich depressiv
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Ich bin durch meine Krankheit depressiv geworden.
Unnachgiebigkeit Oak
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Ich gebe mir größte Mühe, um wieder gesund zu werden. Ich betrachte meine Krankheit als Herausforderung.
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Ich gebe nicht auf, auch wenn die Lage hoffnungslos erscheint.
Erschöpfung Olive
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Ich bin total erschöpft.
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Ich fühle, daß ich keine Kraft mehr habe, um weiterzukämpfen.
Schuldgefühle Pine
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Ich empfinde meine Krankheit als (verdiente) Strafe.
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Ich mache mir Vorwürfe, weil ich krank bin.
Sorgen Red Chestnut
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Ich mache mir im Zusammenhang mit meiner Krankheit mehr Sorgen um andere als um mich selbst.
Panik, Schrecken Rock Rose
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Ich habe meine innere Gelassenheit verloren, bin innerlich „auf Hochtouren“.
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Ich bin zutiefst erschrocken. Die Krankheit macht mir panische Angst.
Selbstdisziplin Rock Water
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Ich versuche, durch strenge Disziplin, Diät oder andere kasteiende Maßnahmen, wieder gesund zu werden. Ich erlaube mir nicht die kleinste Nachlässigkeit bei der Medikamenteneinnahme.
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Ich erlaube mir nichts, wovon ich meine, daß es schädlich sein könne.
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Ich möchte in meiner Krankheit anderen ein Vorbild sein.
Unentschiedenheit Scleranthus
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Ich kann mich nicht für ein bestimmtes Verhalten oder eine Therapie entscheiden, weil mir einmal dies und ein andermal jenes richtiger erscheint.
Schock Star of Bethlehem
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Ich bin sehr schockiert.
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Ich bin wegen meiner Krankheit sehr unglücklich.
Verzweiflung Sweet Chestnut
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Ich bin verzweifelt.
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Ich kann die Krankheitssituation nicht mehr aushalten, sie überfordert meine seelische Kraft.
Unternehmungslust Vervain
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Ich weiß ganz genau, welche therapeutischen Maßnahmen ich will.
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Das größte Problem an meiner Krankheit ist für mich, daß ich evtl. meine Pläne und Aktionen nicht durchführen kann.
Autorität Vine
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Ich bin zwar ziemlich krank, will aber trotzdem bestimmen, was mit mir geschieht.
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Ich muß meinen Willen haben und dulde keinen Widerspruch. Ich bin sehr autoritär geworden.
Beeinflussbarkeit Walnut
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Ich werde durch meine Krankheit von meinem eigenen Weg abgebracht bzw. aus dem Geleise geworfen.
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Ich bin durch meine Krankheit zu beeinflussbar geworden.
Distanz Water Violet
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Ich lasse mir nicht helfen und versuche, allein zurechtzukommen.
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Ich brauche keinen Trost oder Mitleid.
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Ich ziehe mich zurück und will nicht gefragt werden, wie es mir geht.
Zwangsdenken White Chestnut
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Ich kann an kaum etwas anderes als an meine Krankheit denken.
Sinnlosigkeit Wild Oat
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Ich kann in meiner Krankheit keinerlei Sinn entdecken.
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Ich weiß nicht, wie ich mit meiner Krankheit umgehen und wie ich auf sie reagieren soll.
Apathie Wild Rose
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Ich finde mich resigniert und widerstandslos mit der Krankheit ab.
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Ich kann mich nicht dazu aufraffen, etwas zur Überwindung der Krankheit zu unternehmen.
Verbitterung, Hader Willow
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Ich kann meine Krankheit nicht akzeptieren - ich finde, daß ich sie nicht verdient habe.
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Ich bin wegen meiner Krankheit verbittert und hadere mit meinem Schicksal oder mit Gott.
Die hier gefundenen Mittel
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kann und soll man bei einer akuten Krankheit verwenden
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sollten unbedingt zur Persönlichkeitssanierung eingesetzt werden, weil sie sich auf besonders wichtige Probleme beziehen.
Ein Beispiel:
ein Mensch, der, wenn er krank ist, gereizt oder verärgert wird, braucht das Mittel Holly. Es verbessert dann nicht nur die momentane Stimmung, sondern wirkt auch positiv auf die aktuelle Krankheit. Es sollte aber auch einmal, selbst wenn keine Krankheit besteht, längere Zeit eingenommen werden. Denn die Reizbarkeit ist eine typische Eigenschaft dieses Menschen (meist liegt ihr eine Leberstörung zugrunde).